TAG 1:
WAS IST FILM?

Ansehen und diskutieren von Filmbeispielen quer durch die Filmgeschichte. Was ist der Unterschied zwischen Spielfilm und Dokumentarfilm? Erlernen der Filmsprache: Welche Kameraeinstellungen gibt es? Welche Schnitttechniken gibt es?

TAG 2:
DAS DREHBUCH

Kreatives Schreiben eines Drehbuchs für einen Kurzfilm in Gruppen. Die Dialoge werden gemeinsam entwickelt.

Das Drehbuch ist die Grundlage für den Kurzfilm. In Gruppen werden mehrere Geschichten entwickelt. Die Suche nach der zündenden Idee ist spannend und regt in einem hohen Maß zur Selbstreflexion an. Die Kinder und Jugendlichen müssen sich Fragen stellen: Was bewegt mich? Welche Ereignisse betreffen sowohl die Gruppe als auch mich, als Individuum? Was möchte ich gerne mit dieser Geschichte ausdrücken?

Unter der Supervision der Workshopleiter werden die TeilnehmerInnen begleitet und unterstützt sowie ihre Vorschläge kritisch hinterfragt. Grundlage für die Entwicklung der Geschichte ist somit eine produktive Diskussionskultur, die geistig anregend und motivierend sein soll. Die Kinder und Jugendlichen tasten sich gegenseitig auf Erfahrungen in ihrem Alltag ab, die in die Handlung des Kurzfilms einfließen können. Persönliche Erfahrungen, gute und schlechte, können so spielerisch in der Gruppe verarbeitet werden.

TAG 3:
DIE TECHNIK

Die TeilnehmerInnen lernen den Umgang mit Kamera, Licht und Ton- Equipment. Jedem Workshopteilnehmer wird eine Aufgabe für den Dreh zugeteilt. Es wird ein Ablaufplan für den bevorstehenden Dreh erstellt.

KAMERA

Die Kamera bestimmt die Perspektive, aus der die Geschichte erlebt wird. Natürlich ist es wichtig, die Technik zu beherrschen, damit sie zielgerichtet eingesetzt werden kann. Unser Workshop gibt hier einen Einblick. Das Hauptaugenmerk wird darauf gerichtet, was es heißt, visuell zu erzählen. Was wird gezeigt, was bleibt verborgen? Die Kinder und Jugendlichen lernen durch den gezielten Einsatz der Technik, wie stark das Werkzeug des bewegten Bildes ist und wie es innerhalb einer Geschichte eingesetzt werden kann. Die Szenen werden im Vorfeld in Kameraeinstellungen eingeteilt und niedergeschrieben, und am Drehtag umgesetzt.

TON

Film ist ein gekonntes Zusammenspiel von Bild und Ton. Die archaische Wirkung von Tönen und Klängen zeigt, wie wichtig die Tonebene für den Film ist. Wie kann ich beispielsweise die Emotionen des Zuschauers mit dem Ton gezielt in eine bestimmte Richtung leiten? Wie kann ich Bildern mit Hilfe des Tons eine bestimmte Bedeutung geben? Dies zu erfahren und selbst auszuprobieren, ist das Ziel. Der Ton soll als eigenständiges Werkzeug begriffen werden. Vom Tonmeister wird der Ton am Set aufgenommen, er sammelt zusätzliche Geräusche und Klänge und macht sich Gedanken über die Filmmusik.

TAG 4:
DER DREH

Die entwickelten Kurzfilmdrehbücher werden verfilmt. Die Kinder und Jugendlichen drehen ihre eigenen Filme und erlernen dabei den gesamten Ablauf eines Drehtages.

REGIE

In der Funktion des/der RegisseurIn lernen die Kinder und Jugendlichen Verant wortung für den Fortgang eines Projekts zu übernehmen. In Absprache mit dem technischen Team (Kamera, Ton) entscheidet der/die RegisseurIn zum Beispiel, ob eine Einstellung noch einmal gedreht werden soll, oder ob der/die SchauspielerIn die Szene anders spielen soll. Wenn Probleme auftreten, reagiert der/die RegisseurIn lösungsorientiert und mit viel Feingefühl. Der/die RegisseurIn ist als Führungsperson zugleich Moti vator der Gruppe. Für die Kinder und Jugendlichen ist es herausfordernd und zugleich spannend, für einen Tag die Rolle des/der RegisseurIn zu übernehmen.

SCHAUSPIEL

Eine Rolle zu verkörpern kann Spaß machen, erfordert jedoch Körperbewußtsein. Dafür erforscht man den eigenen Mechanismus und lernt außerdem eine Menge über seine eigene Persönlichkeit. Um die Filmrolle glaubwürdig umzusetzen, müssen sich die Kinder und Jugendlichen unter der Anleitung der Workshopleiter mehreren Fragestellungen unterziehen: Wie würde ich in dieser Situation reagieren? War ich schon einmal in einer ähnlichen Situation? Welche Gefühle hatte ich? Als SchauspielerIn trainiert man, sich selbst zu präsentieren und in einer Situation erhöhter Aufmerksamkeit auf die Spielpartner Innen zu reagieren. Man lernt, sich selbst besser einzuschätzen sowie mit Scheu und Schüchternheit umzugehen. Am Ende kann man stolz auf seine eigene Performance im fertigen Film sein.

TAG 5:
DER SCHNITT

Das gedrehte Material wird gemeinsam mit den Teilnehmern gesichtet, die Szenen werden ausgesucht und am Computer zum fertigen Film geschnitten

Das gedrehte Filmmaterial wird auf dem Computer mittels einer speziellen Software geschnitten: Jede Einstellung wird zuerst gesichtet, dann werden die Einstellungen ausgewählt, die Teil des Films werden sollen. Dazu wird die passende Musik ausgesucht und fertig ist der Film! Der Schnitt des Kurzfilms ist wichtig, da die Kinder und Jugendlichen hier lernen können, wie etwa ein kleiner Schnitt in der Mitte einer Szene oder die Auswahl eines dramatischen Musikstücks die Aussage („Message“) des gesamten Films verändern kann.

Am Schnittcomputer wird die Geschichte neu erzählt und das Drehbuch beginnt sich im fertigen Resultat zu manifestieren. Der fertige Kurzfilm wird auf DVD gebrannt und kann auf eine Plattform gestellt werden, um die größtmögliche Anzahl von Zuseher Innen zu erreichen. Das Ende einer abenteuerlichen Reise ist erreicht: Der eigene Kurzfilm ist fertig!